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Gesundheit beginnt im Kopf – Warum „das Warum“ über Krankheit oder Vitalität entscheidet

  • Autorenbild: Olivier Van Neste
    Olivier Van Neste
  • 3. Mai
  • 3 Min. Lesezeit

Ziele. Disziplin. Fokus. Diese Begriffe kennen viele aus dem Beruf oder dem Leistungssport. In der Medizin hingegen sind sie selten Teil des Gesprächs. Dabei entscheidet kaum etwas so stark über unsere Gesundheit wie unser persönliches Mindset – also die innere Haltung, mit der wir uns und unser Leben betrachten.


Fragen wie:

  • Warum will ich gesund sein?

  • Was ist mir wirklich wichtig?

  • Wofür stehe ich morgens auf – auch wenn es schwerfällt?

sind keine Coaching-Floskeln, sondern oft der entscheidende Unterschied zwischen Rückfall und Durchbruch.



Gesundheit braucht Richtung

Menschen handeln dann nachhaltig, wenn sie wissen, wofür. Wer keinen inneren Kompass hat, wird bei jedem Widerstand aus der Bahn geworfen. Wer hingegen ein klares Ziel hat, bleibt auf Kurs – auch wenn der Weg steinig ist.

Gesundheit ist kein Zustand. Sie ist eine aktive Entscheidung, die täglich neu getroffen werden muss. Dabei spielt unser inneres Ziel – unser persönliches Warum – die Schlüsselrolle.



Beispiel aus der Praxis

Ein 55-jähriger Mann stellt sich nach einem überstandenen Herzinfarkt vor. Gelegenheitsraucher, Bürojob, leichtes Übergewicht, erhöhte Blutfettwerte, stressintensives Berufsleben. Die Akutversorgung lief gut – er wurde schnell behandelt, medikamentös eingestellt, die Reha ist abgeschlossen.

Die große Frage steht unausgesprochen im Raum: „Was mache ich jetzt anders?“


Im Verlauf des Gesprächs stellt sich heraus:

  • In 12 Jahren möchte er in Rente gehen – möglichst ohne Abschläge.

  • Er hat zwei Enkelkinder, die er aufwachsen sehen will.

  • Seine Frau ist gesundheitsbewusst – er selbst fühlt sich ihr „nicht mehr gewachsen“.

  • Die größte Angst: „Dass es wieder passiert – und ich dann vielleicht nicht mehr aufwache.“

Hier beginnt die eigentliche Arbeit. Nicht am Herzen. Sondern im Kopf.



Der Wendepunkt: Vom Patienten zum Gestalter

Dieser Mann ist kein akuter Notfall mehr. Aber er ist auch nicht „gesund“. Er steht an einem Wendepunkt: Entweder macht er so weiter wie bisher – und riskiert einen zweiten Infarkt, mit allen Konsequenzen. Oder er entscheidet sich bewusst für eine Kehrtwende.


Das bedeutet:

  • Bewegung in den Alltag integrieren

  • Ernährung umstellen

  • Medikamente regelmäßig einnehmen und verstehen, warum

  • Stress abbauen, Pausen schaffen, Prioritäten neu ordnen

  • Gewicht reduzieren

  • Schlafqualität verbessern

  • langfristig: Lebenszeit gewinnen


An dieser Stelle braucht es ein klares Warum.

In seinem Fall:

  • Weitere 30 Jahre Lebenszeit mit hoher Lebensqualität

  • Renteneintritt mit vollem Anspruch

  • Körperlich aktiv bleiben, um mit den Enkeln auf den Fußballplatz zu gehen

  • Unabhängigkeit bewahren

  • Partnerin auf Augenhöhe begegnen

Das ist kein medizinischer Befund – das ist ein Lebensentwurf. Und genau der macht Veränderung möglich.



Gesundheit hat einen Preis – aber noch viel mehr Wert

Viele Patienten fragen nach den Kosten von Behandlungen, Check-ups oder Coaching-Programmen. Was sie seltener fragen:

Was kostet es, nichts zu tun?


In Zahlen:

  • Ein zweiter Infarkt kann dauerhafte Einschränkungen bedeuten – vielleicht sogar Berufsunfähigkeit.

  • 12 Jahre vor der Rente aus dem Berufsleben ausscheiden bedeutet finanzielle Verluste, Rentenabschläge und Abhängigkeit.

  • Medikamente allein reichen nicht – sie senken das Risiko, aber heilen nicht die Ursache.

  • Chronische Krankheit reduziert Lebensqualität, Selbstständigkeit und soziale Teilhabe.


Demgegenüber steht der Wert von Prävention:

  • 30 Jahre zusätzliche Lebenszeit bei guter Gesundheit

  • Erhalt der Arbeitskraft

  • mehr Energie, mehr Leistungsfähigkeit, mehr Lebensfreude

  • Selbstbestimmtes Altern

  • Vorbildfunktion in der Familie


Gesundheit ist keine Ausgabe – sie ist eine Investition. Wer sie früh und bewusst tätigt, wird belohnt.



Die Rolle des Mindsets

Jeder Mensch trägt Potenzial zur Veränderung in sich. Aber nicht jeder hat Zugriff darauf – jedenfalls nicht ohne Klarheit. Deshalb ist ein gesundheitsorientiertes Mindset kein Luxus, sondern Notwendigkeit.


Es geht nicht um Durchhalteparolen, sondern um innere Orientierung:

  • Ich will leben – nicht nur überleben.

  • Ich will gestalten – nicht nur verwalten.

  • Ich will gesund sein – nicht nur nicht krank.

Wenn diese Haltung reift, wird Gesundheit zur Folge. Die eigentliche Therapie beginnt nicht mit einem Medikament, sondern mit einer Entscheidung.



Fazit: Das „Warum“ macht den Unterschied

Der Mensch ist nicht die Summe seiner Laborwerte. Gesundheit entsteht, wenn der Körper stabil, der Lebensstil sinnvoll – und das Ziel klar ist.

 
 
 

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