Kalkschulter – Wenn die Schulter plötzlich schmerzt
- Roman Klein
- 28. Okt.
- 2 Min. Lesezeit

Was ist eine Kalkschulter?
Eine Kalkschulter entsteht, wenn sich Kalkablagerungen in einer Sehne der Schulter bilden. Meist ist die Sehne betroffen, die den Arm anhebt – die sogenannte Supraspinatussehne.
Diese Ablagerungen reizen das Gewebe und führen zu teilweise sehr starken Schmerzen, besonders beim Heben des Arms oder in der Nacht. Viele Betroffene können den Arm kaum mehr bewegen oder nicht mehr auf der betroffenen Seite schlafen.
Wie entsteht eine Kalkschulter?
Warum sich Kalk in der Schulter bildet, ist bis heute nicht vollständig geklärt. Fachleute gehen davon aus, dass eine vorübergehende Durchblutungsstörung der Sehne eine Rolle spielt. Auch Überlastung, kleine Verletzungen oder Fehlhaltungen können den Prozess begünstigen.
Der Verlauf lässt sich grob in vier Phasen einteilen:
Veränderung der Sehne: Die Sehne wird anfälliger.
Kalkablagerung: Der Körper lagert Kalk ein – oft ohne starke Beschwerden.
Auflösung: Der Körper versucht, den Kalk wieder abzubauen. Das verursacht meist die stärksten Schmerzen.
Heilung: Die Sehne regeneriert sich, der Kalk verschwindet in vielen Fällen vollständig.
Typische Symptome
Plötzlich einsetzende, stechende Schmerzen in der Schulter
Verstärkung der Schmerzen beim Liegen auf der betroffenen Seite
Schwierigkeiten beim Anheben des Arms (z. B. beim Anziehen oder Haarewaschen)
Ausstrahlende Schmerzen in den Oberarm
Eingeschränkte Beweglichkeit der Schulter
Wie wird die Kalkschulter festgestellt?
In der Regel reicht eine gründliche Untersuchung und eine Ultraschallaufnahme, um die Diagnose zu stellen. Dabei sieht man genau, wo der Kalk sitzt und wie groß das Depot ist.
Ergänzend kann ein Röntgenbild oder – falls nötig – ein MRT gemacht werden, um andere Ursachen auszuschließen.
In meiner Praxis nutze ich vor allem den hochauflösenden Ultraschall, da er die Kalkherde und die Entzündungsreaktionen in der Sehne sehr genau zeigt.
Behandlung – was hilft wirklich?
In über 90 % der Fälle ist keine Operation nötig. Die Beschwerden lassen sich mit modernen, regenerativen Methoden sehr gut behandeln. Ziel ist es, den Schmerz zu lindern, die Entzündung zu beruhigen und den Kalkabbau zu unterstützen.
Schritt 1: Schmerzen lindern
Entlastung der Schulter und vorübergehende Schonung
Kühlung oder entzündungshemmende Medikamente
Bei starken Schmerzen gezielte Injektionen
Schritt 2: Heilung anregen
Fokussierte Stoßwellentherapie (ESWT): Zerkleinert Kalkablagerungen und regt die Durchblutung an
Magnetfeldtherapie: Unterstützt die Zellregeneration
Physiotherapie und gezielte Übungen: Stellen die Beweglichkeit wieder her und beugen neuen Reizungen vor
Schritt 3: Vorbeugung und Kräftigung
Aufbau der Schultermuskulatur
Schulung von Haltung und Bewegung im Alltag
Ergonomische Anpassungen am Arbeitsplatz
Wann ist eine Operation sinnvoll?
Nur selten ist ein Eingriff nötig – etwa, wenn trotz konsequenter Behandlung über Monate keine Besserung eintritt. In diesem Fall kann der Kalk arthroskopisch, also minimalinvasiv, entfernt werden.
Anschließend ist eine gezielte Nachbehandlung wichtig, damit die Schulter wieder stabil und belastbar wird.
Prognose
Die Kalkschulter heilt in den allermeisten Fällen vollständig aus. Mit moderner Stoßwellentherapie und gezieltem Training lassen sich Schmerzen oft schon nach wenigen Wochen deutlich reduzieren.
Wer frühzeitig reagiert, kann chronische Beschwerden vermeiden und rasch in den normalen Alltag zurückkehren.
Fazit
Die Kalkschulter ist schmerzhaft, aber sehr gut behandelbar. Entscheidend ist eine genaue Diagnose und eine gezielte Therapie, die auf die individuelle Situation abgestimmt ist. Mit modernen Verfahren wie Stoßwellentherapie, Magnetfeldbehandlung und aktiver Bewegungstherapie lassen sich hervorragende Ergebnisse erzielen.
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