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Laufen ohne Schmerz – Warum Diagnostik der erste Schritt zu deinem Ziel ist

  • 3. Mai
  • 3 Min. Lesezeit

42 Jahre alt, sportlich, beruflich erfolgreich, zweifacher Vater. Er läuft regelmäßig – weil es gut tut, weil es den Kopf frei macht. Ziel: Halbmarathon unter zwei Stunden.

Was bremst: wiederkehrende Schmerzen im Knie nach längeren Einheiten. Keine dramatischen Beschwerden, aber hartnäckig. Der Trainingsplan steht, die Motivation ist da.



Warum Diagnostik bei Freizeitläufern Sinn macht

Viele Läufer trainieren nach Gefühl. Sie laufen, weil es gut tut – bis es nicht mehr gut tut. Schmerzen, Überlastung, Leistungseinbrüche treten dann oft ohne Vorwarnung auf. Die Ursache ist selten ein isoliertes Problem. Es ist das Zusammenspiel vieler Faktoren: Laufstil, Belastungsdosierung, muskuläre Dysbalancen, unausgewogene Ernährung, unerkannte Stoffwechseldefizite, zu wenig Regeneration.

Moderne Sportmedizin bietet heute Werkzeuge, um diese Faktoren sichtbar und messbar zu machen. Zwei der wichtigsten Instrumente: die Spiroergometrie und die Laufanalyse. In Kombination ermöglichen sie einen individuellen Fahrplan – nicht nur zur Schmerzfreiheit, sondern zur echten Leistungssteigerung.


Teil 1: Spiroergometrie – Atmung, Herz, Stoffwechsel im Belastungstest

Die Spiroergometrie ist eine leistungsdiagnostische Methode, bei der unter steigender körperlicher Belastung die Atemgase (Sauerstoffaufnahme und CO₂-Abgabe), Herzfrequenz und Laktatwerte gemessen werden. Sie zeigt:

  • Wie gut dein Herz-Kreislauf-System arbeitet

  • Wann der Körper von Fett- auf Zuckerverbrennung umschaltet

  • In welchem Pulsbereich das Training effizient ist

  • Ob eine Über- oder Unterbelastung vorliegt

  • Wie hoch die maximale Sauerstoffaufnahme (VO₂max) ist – der Goldstandard für Ausdauerleistungsfähigkeit


Der Ablauf in der Praxis

Nach einem kurzen Vorgespräch und der Erhebung der aktuellen Trainingsgewohnheiten erfolgt:

  1. Ruhe-EKG – um Kontraindikationen auszuschließen

  2. Stufenweise Belastung auf dem Laufband – alle zwei Minuten wird das Tempo erhöht

  3. Permanente Messung von Puls, Atmung über eine Atemmaske

Festlegen der Individuellen Belastungsgrenze – die Testdauer liegt meist zwischen 8 und 15 Minuten


Das Ergebnis

Die Testung zeigt:

  • Zielzonen für das Training (GA1, GA2, Schwelle)

  • Aussage über Erholungsfähigkeit und Belastbarkeit

  • Hinweise auf Fehlsteuerungen im Energiestoffwechsel

  • Eine grafische Darstellung des individuellen Leistungsprofils

So wird sichtbar, wie man trainieren soll, um nicht nur mehr zu leisten – sondern es auch langfristig schmerzfrei zu tun und die Kondition zu steigern.



Teil 2: Laufanalyse – Jeder Schritt zählt

Schmerzen beim Laufen entstehen selten durch eine einzige falsche Bewegung. Vielmehr sind es oft eingeschliffene Bewegungsmuster, die durch muskuläre Schwächen, alte Verletzungen oder falsches Schuhwerk verstärkt werden.

Die professionelle Laufanalyse deckt genau das auf. Sie erfolgt barfuß und mit Schuhen, auf dem Laufband und/oder über ein Kamerasystem, KI-gesteuert.


Der Ablauf
  1. Anamnese & Sichtbefund: Wie ist dein Standbild? Welche alten Verletzungen, Beschwerden oder Besonderheiten gibt es?

  2. Statikanalyse: Beinachsen, Beckenstellung, Fußgewölbe, muskuläre Dysbalancen

  3. Laufanalyse auf dem Band – hochauflösende Videoaufnahme in mehreren Ebenen

  4. Analyse von Schrittfrequenz, Fußaufsatz, Becken- und Rumpfhaltung, Knie- und Hüftachsenführung

  5. Vergleich mit Normwerten und Erarbeitung individueller Schwächen


Was die Analyse zeigt

Viele Freizeitläufer:

  • setzen zu weit vorne auf → Bremswirkung, Belastung für Knie

  • rotieren im Becken → Überlastung der Lendenwirbelsäule

  • haben unzureichende Rumpfstabilität → ineffizienter Bewegungsablauf

  • laufen mit zu geringer Schrittfrequenz

Die Analyse macht sichtbar, was man selbst nicht sieht – und was auf Dauer zu Beschwerden führt.



Fazit: Schmerzfreies Laufen ist keine Glückssache – es ist planbar

Wenn du weißt, wie dein Körper funktioniert, kannst du gezielt an seinen Schwächen arbeiten – und seine Stärken ausbauen.

  • Die Spiroergometrie zeigt dir, wie dein Herz und Stoffwechsel reagieren

  • Die Laufanalyse deckt Bewegungsfehler auf und hilft, deinen Stil zu verbessern

  • Beides zusammen ergibt ein maßgeschneidertes Konzept, das dich sicher ins Ziel bringt – leistungsfähig, motiviert und ohne Schmerz


Laufen ist mehr als Bewegung. Es ist Identität. Haltung. Freiheit.

Und der erste Schritt dahin ist nicht der nächste Lauf – sondern das Verständnis für den eigenen Körper.

 
 
 

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